Der Rückblick auf mein SOL-Projekt bringt gemischte Gefühle mit sich: Die letzten Wochen sind nicht wie geplant verlaufen, so dass nicht alle Lernziele optimal erreicht wurden. Mit Beginn des ersten Semesters habe ich einen eigenen Rhythmus für die Bearbeitung des Studienganges gefunden. Das SOL-Projekt bestimmte anfangs diese Struktur mit, wurde aber mit wachsenden Einflussfaktoren inner- und außerhalb des Studiums beeinflusst. Zu Beginn war ich sehr engagiert und habe mehr Zeit in das Projekt investiert - gegen Ende hat sich dieses Verhältnis umgekehrt...
Zwar wurde das Thema von mir selber gewählt, jedoch konnte ich die Inhalte nur in den ersten Meilensteinen gut festlegen, da hierfür schon Grundlagen bzw. Vorwissen vorhanden war. Die Festlegung der späteren Meilensteine war dagegen etwas vage formuliert und Sinnhaftigkeit, bei einem beschränkten Zeitvolumen, immer zweifelhafter. Vielleicht wäre eine Festlegung der Meilensteine
peu à peu vorteilhafter für mich gewesen - vom "Typ" her würde ich sagen, dass mir das selbst gesteuerte Lernen liegt. Am Zeitmanagement sollte ich aber nochmals arbeiten ;-)
Sehr gut hat mir gefallen, dass ich wieder festgestellt habe, wie interessant, vielfältig und schnelllebig das Netz (WWW) ist. Das Staunen über neue Ideen, Websites und Möglichkeiten, die dem Nutzer/den Nutzerinnen geboten werden, war respektive ist enorm. Web 2.0 ist zwar ein schönes Schlagwort und wird auch dieser Entwicklung zum Teil gerecht, für mich persönlich ist der Begriff jedoch weiterhin unklar, da er doch umfassend und oberflächlich ist, um damit konkret zu arbeiten.
Generell sehe ich das Projekt - im Rahmen eines freiwilligen, berufsbegleitenden Studienganges - sehr zwiespältig. Im Allgemeinen hat jeder sich ein Zeitpensum und -fenster für das Studieren aufgestellt, was er flexibel, nach individuellen Bedürfnissen und Arbeitssituationen, variieren kann. Durch die Festlegung eines über Wochen vorgeplanten Projektes - sowohl zeitlich als auch inhaltlich - ist diese Flexibilität ein wenig verloren gegangen. Dabei sind immer wieder Fragen aufgekommen, die an den Sinn des SOL-Projektes nagten: Investiere ich die mir bleibende Zeit in das SOL-Projekt oder lese ich doch lieber weitere Hintergründe für jenen oder diesen Studienbrief. Orientiere ich mich weiter an meinen Meilensteinen oder folge ich den neuen Ergebnissen bzw. Ideen die zwischenzeitlich entdeckt wurden.
Die andere Seite des Projekts stimmt mich jedoch positiver, da das SOL auch auf den gesamten Studiengang übertragen werden kann und bestimmt auch dort ähnliche Phasen und Situationen entstehen. Hierdurch konnte ich zudem (oder heimlich) lernen, wie ich auf solche Probleme reagiere und welche Strategien ich diesen entgegensetzen kann. Ob dieser Kurs also erfolgreich gewesen ist, kann ich letztendlich nach dem Studium sagen ;-)
vor 1 Woche